40. Brief – 1. September 1942

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– 40 –

Rußland, den 1.9.42

Mein liebes Frauchen!

Ich weiß zwar nicht, was ich schreiben soll, aber vielleicht kriege ich doch noch einen Brief zusammen.

Heute gehen wir ins 4. Kriegsjahr, da hat der alte Chamberlain doch bei Kriegsbeginn recht behalten, als er erklärte, daß dieser Krieg mindestens 3-4 Jahre dauern würde. Und das nächste Kriegsjahr wird auch noch voll werden. Ich habe nämlich den Eindruck, daß wir nicht so vorwärts kommen, wie wir es uns vorgenommen hatten. Gerade in unserem Abschnitt scheint es sehr langsam vorzugehen. Der Russe ist ein hartnäckiger Gegner und hat eben zu viel Reserven. Du weiß ja, ich habe von Anfang an den Krieg nicht so rosig gesehen. Ich würde mich aber umso mehr freuen, wenn ich mich geirrt haben sollte.

Du hast mir bisher so viel von unserem Kai geschrieben, aber Dich hast Du ganz außer Betracht gelassen. Es würde mich natürlich sehr interessieren, wie Du Dich von der Niederkunft erholt hast und wie Du Dich in Deiner Schlankheit jetzt fühlst. Teile mir doch mal Näheres darüber mit.

Leider kann ich Dir wegen Urlaub noch nichts Neues schreiben. Nach wie vor sieht es sehr bescheiden aus. Aber vielleicht wird es in diesem Jahr doch noch etwas. Mir wäre ja am liebsten um Weihnachten, da kann man wenigstens einige Wochen der kalten Heimat den Rücken kehren. Wollen mal sehen, vielleicht kann ich Dich mal mit einer frohen Mitteilung überraschen.

Post haben wir die letzte Zeit wenig erhalten. Ich bin nur mal gespannt, wann die alte Post eintrudelt. Da müssen nämlich eine Menge Päckchen für mich bei sein.

Und nun, mein liebes Frauchen, weiß ich nichts mehr. Seid ihr „3“ recht herzlich gegrüßt und geküsst von

Eurem Vati

 


…ein einfacher Soldat berichtet seiner Familie tagesaktuell von seiner Reise durch Russland – hinein in den Kessel von Stalingrad.

Starless in Stalingrad

– 200 Tage –
– 100 Briefe –
– 1 Zeuge –

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