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Rußland, den 13.12.42
Mein liebes Frauchen!
Da du mich nicht mit Post verwöhnen kannst, will ich es tun, damit du nicht in Unruhe bist. Wenn wir jetzt mal wieder Post erhalten, werde ich einen ganzen Schwung Post von Dir erhalten.
Zurzeit ist es hier ziemlich ruhig, im Wehrmachtbericht ist von unserem Kessel noch nichts erwähnt worden. Das wird auch nicht lange dauern, dann wird der Kessel gesprengt sein.
Uns geht es zurzeit ja nur wegen dem Nachschub an Verpflegung, da diese zurzeit etwas spärlich ist. Aber ich hoffe daß es bis Weihnachten geschafft ist.
Da ich zurzeit nur immer einen Brief schreiben kann, richte Familie Schade und Familie Schmidt recht herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße aus. Einen Weihnachtsbrief an Deine Eltern habe ich diesertage noch durchgeschmuggelt.
Wenn es Dir möglich ist, schicke mir mal etwas Backpulver zum Plinsen backen. Jetzt können 100-gr.-Päckchen ja wieder geschickt werden.
Hier ist jetzt alles mit einer weißen Schneedecke überzogen, aber so kalt ist es nicht. Man merkt doch, daß man ziemlich im Süden Rußlands ist. Im Mittelabschnitt muß es bedeutend kälter sein.
Und nun, was machen unsere beiden Sprößlinge? Schreib mir immer etwas von ihnen in Deinen Briefen. Ich kann mir garnicht ausmalen, wie das Wiedersehen mal sein wird.
Und nun nochmals ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr gehabt zu haben.
Für heute herzliche Grüße und 1000 liebe Küsse
Euer Vati.
Anm. d. Hg.: Ab dem 4.09.1942 (nachfolgend auf seinen 41. Brief) begann er die Nummerierung der Briefe wieder von vorne, Deshalb trägt dieser im Original die Nr. 37. Seitdem haben wir eine eigene fortlaufende Nummerierung eingeführt.
…ein einfacher Soldat berichtet seiner Familie tagesaktuell von seiner Reise durch Russland – hinein in den Kessel von Stalingrad.
Starless in Stalingrad
– 200 Tage –
– 100 Briefe –
– 1 Zeuge –
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STARLESS IN STALINGRAD 